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Michael Sandel (2023): Das Unbehagen in der Demokratie

Michael Sandel (2023): Das Unbehagen in der Demokratie

14m 27s

Gehen Kapitalismus und Demokratie noch zusammen? Unsere Gesellschaften sind so gespalten wie nie zuvor. Befeuert durch die sozialen Medien treiben uns Populismus, soziale Ungleichheit und die Auswirkungen der Corona-Pandemie in die Vereinzelung. Auch hat die globalisierte Wirtschaft der Politik den Rang abgelaufen. Seit 40 Jahren macht der Neoliberalismus aus Bürger_innen Gewinner bzw. Verlierer des globalen Kapitalismus – mit verheerenden Folgen für unsere Demokratie. Daraus ergeben sich zwei Fragen: Wie können wir die Wirtschaft so gestalten, dass sie demokratischer Kontrolle zugänglich ist? Und wie müssen wir unser gesellschaftliches Leben gestalten, damit die Polarisierung wieder abgeschwächt wird?

Sawsan Chebli und Miriam Stein (2023): Laut

Sawsan Chebli und Miriam Stein (2023): Laut

11m 54s

Beleidigungen, Anfeindungen, Morddrohungen: Das erleben wir tagtäglich im Netz. Ein Grund, sich aus den sozialen Netzwerken zurückzuziehen, ist das jedoch nicht.
Dafür sind diese Plattformen zu wichtig. Milliarden von Menschen nutzten sie, Soziale Medien beeinflussen sogar politische Entscheidungen. Deswegen – so die Autorinnnen – ist es falsch, den Hatern diese Plattform zu überlassen.
Engagement in den sozialen Medien ist für eine aktive Gestaltung des demokratischen Lebens von zentraler Bedeutung. Denn Netz und Politik sind mittlerweile untrennbar miteinander verbunden.
Auch wenn die sozialen Medien für das einzelne Individuum wie für die Gesellschaft als Ganze Herausforderungen und ernstzunehmende Gefahren beinhalten, sollten wir...

Herfried Münkler (2022): Die Zukunft der Demokratie

Herfried Münkler (2022): Die Zukunft der Demokratie

13m 40s

Die westliche Form der parlamentarischen Demokratie steht aktuell unter Druck, und dies sowohl von innen als auch von außen. Im globalen Kontext betrachtet steht die westliche Demokratie in einem Wettbewerb mit autoritär-technokratischen und autoritär-autokratischen Systemen. Im Innern sieht sie sich mit den Herausforderungen einer wachsenden Gleichgültigkeit gegenüber bürgerschaftlicher und vor allem politischer Teilnahme der Bürger_innen sowie mit den Problemen eines zunehmenden Bedeutungsverlusts von explizit politischem Engagement und insbesondere von Parteien konfrontiert, für die bislang keine funktionalen Äquivalente gefunden werden konnten.

Funktionierende, gesellschaftlich legitimierte und handlungsmächtige politische Institutionen sind für eine Politik der Sozialen Demokratie essenziell. Das Nachdenken über den aktuellen...

Bruno S. Frey und Oliver Zimmer (2023): Mehr Demokratie wagen

Bruno S. Frey und Oliver Zimmer (2023): Mehr Demokratie wagen

12m 42s

Schon 1947 urteilte der britische Staatsmann Winston Churchill, die Demokratie sei die schlechteste aller Staatsformen – ausgenommen alle anderen. Im Geiste dieses Zitats ist das Buch ein gelungenes Beispiel dafür, dass Systemskepsis nichts Negatives sein muss. Die Demokratie lebt von Kritik und von konstruktiven, manchmal auch unkonventionellen Vorschlägen.

Die repräsentativen Demokratien in Europa funktionieren deshalb nicht mehr, weil sie keine echte Teilhabe gewähren, sondern moderne Aristokratien geworden sind, in denen der größte Teil der Menschen von der politischen Macht ausgeschlossen ist. Entscheidend für die Teilhabe an politischen Entscheidungen sollten in Demokratien aber nicht der ökonomisch-finanzielle Besitz, das soziale Prestige oder...

Andreas Reckwitz (2019): Das Ende der Illusionen

Andreas Reckwitz (2019): Das Ende der Illusionen

19m 25s

Wir leben in einer Ära des Wandels. Die Auswirkungen von Globalisierung, Digitalisierung und anderen gesellschaftlichen Veränderungen führen zu einer Krise des neo-liberalen Paradigmas. Die Vorstellung eines permanenten Fortschritts wird zunehmend in Frage gestellt. Die daraus resultierenden Probleme werden mit Erfolg von Populisten aufgegriffen, die einfache Lösungen versprechen und sich dabei nostalgischer Vorstellungen der Nachkriegsjahre bedienen. Es ist aber klar, dass es kein Zurück gibt. Die Lösung könnte stattdessen ein „einbettender Liberalismus“ sein, der stärker auf Regeln setzt, um den Einfluss des Marktes zu begrenzen.

Cesar Rendueles (2022): Gegen Chancengleichheit

Cesar Rendueles (2022): Gegen Chancengleichheit

12m 33s

Wir alle wollen unter Gleichen leben – das ist ein „Distinktionsmerkmal der Menschheit“. Und doch wird dieses Bedürfnis systematisch missachtet und zerstört. Denn wir leben in Zeiten des Kapitalismus und damit in einer „elitären Dystopie“, die durch wachsende Ungleichheit geprägt ist und die fatale Folgen für uns hat: Tatsächlich erscheinen einige Vorschläge des Autors dafür, wie unser Zusammenleben egalitärer werden soll, durchaus radikal. Rendueles gelingt es dabei meisterlich aufzuzeigen, dass es uns kaum noch gelingt, uns Alternativen überhaupt nur vorzustellen. Das gilt auch und vielleicht gerade für die politische Linke, der er selbst angehöre. Schonungslos legt er Widersprüche und Doppelmoral...

Yannick Haan (2022): Enterbt uns doch endlich!

Yannick Haan (2022): Enterbt uns doch endlich!

12m 5s

Die soziale Spaltung in Deutschland vertieft sich weiter. Mehr noch: Sie beginnt, die Gesellschaft zu zerreißen, da die Verteilung finanzieller Ressourcen auch Auswirkungen auf die Verteilung von persönlichen und gesellschaftlichen Gestaltungschancen hat. Enorme Dynamik erhält diese Spaltung durch die großen Ungleichheiten bei der Verteilung von Erbschaften.

Der in den letzten Jahren zu beobachtende enorme Fluss von Vermögen zwischen den Generationen ist ein wichtiger Faktor bei der Beurteilung der Lebenssituationen in der jüngeren Generation. Dies gilt mit Blick auf die allgemeine finanzielle Sicherheit, aber angesichts steigender Mieten etwa auch sehr konkret in Bezug auf die Möglichkeiten des Lebens und Arbeitens in...

Gertrude Lübbe-Wolff (2023): Demophobie

Gertrude Lübbe-Wolff (2023): Demophobie

15m 51s

Die direkte Demokratie ist eine wichtige und sinnvolle Ergänzung der repräsentativen Demokratie. Die meisten Einwände gegen sie entpuppen sich bei näherer Betrachtung als unbegründet. Volksentscheide fördern die öffentliche Debatte über Sachfragen, stärken die Selbstbestimmung und sichern die Unterstützung der Demokratie durch die Bevölkerung. Die Gegnerschaft gegenüber der direkten Demokratie resultiert meist aus einer grundsätzlichen Demokratieskepsis. Gerade in schwierigen Zeiten wie heute, in denen viele Bürger_innen ein wachsendes Misstrauen gegenüber der etablierten repräsentativen Demokratie entwickeln, wäre es im wohlverstandenen Interesse Deutschlands, Volksentscheide auch auf Bundesebene zuzulassen.

Thomas Piketty (2022): Eine kurze Geschichte der Gleichheit

Thomas Piketty (2022): Eine kurze Geschichte der Gleichheit

20m 34s

Ungleichheit ist eine soziale, historische und politische Konstruktion. Jeder Wohlstand der Menschheit ist das Ergebnis kollektiver Prozesse und hängt von der internationalen Arbeitsteilung, der Nutzung natürlicher Ressourcen und der Akkumulation von Wissen ab. Obwohl seit dem späten 18. Jahrhundert eine Tendenz hin zu mehr Gleichheit zu beobachten ist, konnte diese auch in heutigen repräsentativen Demokratien noch nicht vollständig verwirklicht werden. Eine Schlüsselrolle in der Geschichte der Gleichheit spielen soziale Kämpfe, meist gegen den Widerstand der Eliten. Wichtig ist jedoch auch die Frage nach gerechten Institutionen. Egalitäre Debatten sind ernst zu nehmen und im Idealfall durch eine kollektive Mobilisierung zu klären....

Philipp Staab (2022): Anpassung

Philipp Staab (2022): Anpassung

10m 47s

Angesichts der Krisen unserer Gegenwart hat sich gezeigt, dass soziale Ungleichheit immer weiter wächst. Die Betroffenen, die für einen Wandel demonstrieren, setzen mittlerweile nicht mehr darauf, dass das fundamentale Ungleichgewicht innerhalb der Gesellschaft mithilfe demokratischer Teilhabe und Repräsentation wieder ins Lot gebracht werden kann. Stattdessen wünschen sie sich, was die Verteilung öffentlicher Güter und den Fortbestand des Planeten betrifft, ein quasi-autoritäres Durchregieren. Für die Soziale Demokratie hält diese Zeitdiagnose ein weiteres Schockmoment bereit: Praktiken der Anpassung werden angesichts multipler Krisen immer wichtiger und ermöglichen damit eine Form des Widerstands gegen den Stress, den der Kapitalismus uns allen zufügt. Das hat...