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Stefanie Lohaus (2023): Stärker als Wut.

Stefanie Lohaus (2023): Stärker als Wut.

13m 23s

Das Wort „Feminismus“ ist mittlerweile fest in unserem Alltag verankert. Eine Selbstverständlichkeit die von Feminist_innen über viele Jahrzehnte hart erkämpft wurde. Und trotzdem: Die faktische Gleichstellung ist längst nicht erreicht.

Ein wesentlicher Treiber der feministischen Bewegung(en): Wut auf die bestehenden Verhältnisse. Doch auch wenn diese Wut berechtigt ist, verstellt sie immer wieder den Blick auf die vielen Erfolge. Eine solche Erinnerungskultur ist aber wichtig, um Kraft und Zuversicht für gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen zu schöpfen.

Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser (2023): Triggerpunkte

Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser (2023): Triggerpunkte

17m 16s

Die Analyse der Einstellungen und Stimmungen in der Gesellschaft beeinflusst öffentliche Diskussionen und politisches Handeln. Dabei erfreut sich die These einer immer weiter zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft großer Popularität – aber trifft die Spaltungsdiagnose überhaupt zu?.
„Triggerpunkte“ zeigt: In Deutschland ist das bislang nur bedingt der Fall. Die Autoren untersuchen vier zentrale Ungleichheitsarenen: Oben-Unten (Sozioökonomie), Innen-Außen (Nationenzugehörigkeit), Wir-Sie (Identitätsdebatte), Heute-Morgen (Klimadiskussion). Der Befund: In allen Bereichen lässt sich keine klare Polarisierung feststellen, vielmehr besteht ein Grundkonsens in der Mitte der Gesellschaft. Doch es gibt auch Triggerpunkte auf die Menschen besonders heftig und emotional reagieren und an denen sich Konflikte schnell...

Susan Neiman (2023): Links ist nicht woke

Susan Neiman (2023): Links ist nicht woke

8m 26s

Identitätspolitik ist ein Reizthema: Wokeness und Cancel Culture sind Kampfbegriffe der neuen Rechten geworden, aber auch innerhalb der politischen Linken sorgen sie für Grabenkämpfe. Susan Neiman postuliert in ihrer Streitschrift „Links ist nicht woke“, dass zeitgenössische linke, woke Stimmen ausgerechnet jene Überzeugungen aufgegeben haben, die traditionell für den linken Standpunkt kennzeichnend sind: das Bekenntnis zum Universalismus, die klare Unterscheidung zwischen Macht und Gerechtigkeit sowie den Glauben an die Möglichkeit von gesellschaftlichem Fortschritt.
Susan Neiman ist es mit ihrer Streitschrift gelungen, die aktuellen Grabenkämpfe in der Linken zum Thema Identitätspolitik sichtbar zu machen. Die besondere Stärke des Buches ist der Versuch,...

Volker M. Heins/Frank Wolff (2023): Hinter Mauern.

Volker M. Heins/Frank Wolff (2023): Hinter Mauern.

16m 56s

Europa befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach globaler Anziehungskraft und der Furcht vor Zuwanderung. Dabei ist Europa nicht nur ein Ort, sondern auch ein universelles Versprechen u.a. mit dem Ziel Frieden. Ursprünglich sollte Freizügigkeit zur Erreichung dieses Friedens beitragen. Mit der Schaffung des Schengen-Abkommens wurde dann auch die Idee europäischer Außengrenzen konzipiert, die heute hauptsächlich der Abwehr von Migration im Namen der Sicherheit dienen. Die Idee von „sicheren Außengrenzen“ verdrängt zunehmend die Vision eines weltoffenen Europas. Es braucht Alternativen; ein Lösungsvorschlag besteht in der „Demokratisierung der Grenzen“, ohne ihre Abschaffung.
„Triggerpunkte“ zeigt: In Deutschland ist das bislang...

Nancy Fraser (2023): Der Allesfresser

Nancy Fraser (2023): Der Allesfresser

16m 49s

Der Kapitalismus zerstört seine eigenen gesellschaftlichen Grundlagen – in menschlichen Zusammenhängen wie der Pflegearbeit, aber auch in der natürlichen Umwelt. Daher ist nicht nur die Spaltung zwischen Kapital und Arbeit in den Blick zu nehmen. Auch ökologische Probleme wie Umweltzerstörung, gesellschaftliche Probleme wie Rassismus und Fragen der sozialen Reproduktion müssen adressiert werden. Lösungsansätze, die innerhalb des Kapitalismus verbleiben, werden dabei keine nachhaltige Wirkung entfalten. Vielmehr müssen neue Beziehungen zwischen Produktion und Reproduktion, Gesellschaft und Natur sowie dem Ökonomischen und Politischen entwickelt werden.

Eva von Redecker (2023): Bleibefreiheit

Eva von Redecker (2023): Bleibefreiheit

15m 0s

Freiheit wird zumeist vor allem räumlich verstanden, etwa als Reisefreiheit des Individuums. Dagegen plädiert Eva von Recker dafür, Freiheit stärker in ihrer zeitlichen Dimension zu verstehen – als Bleibefreiheit. Der negative und antisoziale Freiheitsbegriff der liberalen Tradition stößt angesichts der Krisen und bedrohten Lebensgrundlagen an seine Grenzen: Die räumliche Bewegungsfreiheit kann nichtmehr ohne die zeitliche Dimension des Bleibens gedacht werden. Freiheit gibt es also nur dort, wo auch das Bleiben möglich ist.

Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey (2022): Gekränkte Freiheit.

Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey (2022): Gekränkte Freiheit.

18m 51s

Der libertäre Autoritarismus richtet sich im Namen der Freiheit gegen die Freiheit. Anhänger_innen finden sich unter Menschen aus unterschiedlichsten Milieus. Frei zu sein bedeutet für sie, in keinerlei Abhängigkeit zu stehen. Kränkungen dieses Freiheitsdrangs - im Zuge der Corona-Pandemie oder anderer Krisen - haben Ressentiments gegen Minderheiten und Eliten zur Folge sowie Skepsis gegenüber demokratischen Institutionen. Freiheit sollte allerdings vielmehr als soziale Freiheit verstanden werden, die zum Zusammenhalt der Gesellschaft beiträgt. Freiheit muss daher neu, nämlich gesellschaftlich definiert werden und als etwas Soziales verstanden werden.

Marlen Hobrack (2022): Klassenbeste

Marlen Hobrack (2022): Klassenbeste

10m 14s

Die Diskussion um Benachteiligung und Ausgrenzung aufgrund der sozialen Herkunft – in der Wissenschaft als Klassismus bezeichnet – hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Erhöhung der Lebenschancen der Menschen durch Bildung und durch Strategien zur Überwindung sozialer Ungleichheit sind zentrale Anliegen der Sozialen Demokratie. Bisherige Erzählungen über die Bedeutung von Klasse nehmen zumeist nur die Figur des männlichen Arbeiters in den Blick. Arbeiterinnen kommen selbst in feministischen Analysen nur am Rande vor oder werden allein als Opfer der Verhältnisse gezeigt. Eine gerechte Gesellschaft ist erst erreicht, wenn keine Klassenunterschiede mehr existieren. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht...

Jürgen Habermas (2022): Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit und die deliberative Politik

Jürgen Habermas (2022): Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit und die deliberative Politik

17m 47s

Das Funktionieren öffentlicher Debatte ist für eine intakte Demokratie essenziell. Dies gilt umso mehr mit Blick auf die aktuell bestehenden Herausforderungen, etwa der ökologischen Transformation der Industriegesellschaft sowie der Bewältigung vielfältiger internationaler Krisen. Vor diesem Hintergrund erscheint die Auseinandersetzung mit der Frage nach der aktuellen Beschaffenheit von Art und Qualität öffentlicher Debatte sehr zentral, insbesondere mit Blick auf die Veränderungen in den öffentlichen Medien sehr zentral. Mit Blick auf die aktuelle Mediensituation treiben Habermas zudem nicht die neuen Medien als an sich schlecht oder fragwürdig um, sondern die Frage, wie man mit der immer einfacher möglichen Einkapselung in eigene Diskurswelten...

Mariana Mazzucato, Rosie H. Collington (2023): Die große Consulting-Show

Mariana Mazzucato, Rosie H. Collington (2023): Die große Consulting-Show

18m 6s

Die Beratungsbranche ist in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Staaten und Unternehmen haben sich zunehmend auf ihre Dienste verlassen, statt eigenständige Kompetenzen und Innovationen zu entwickeln. Aber ein handlungsfähiger Staat ist eine zentrale Voraussetzung für soziale Demokratie. Machen sich Regierungen zu sehr von privaten Beratungsleistungen abhängig, drohen gesellschaftliche Entwicklungen, die weniger dem Gemeinwohl als mächtigen Wirtschaftsinteressen dienen. Es ist das Verdienst des Buches, diese gefährliche Tendenz herausgearbeitet und mit vielen Beispielen belegt zu haben.