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Rahel Jaeggi (2023): Fortschritt und Regression

Rahel Jaeggi (2023): Fortschritt und Regression

18m 8s

Was heißt Fortschritt in Krisenzeiten? Die Philosophin Rahel Jaeggi versteht darunter eine Veränderung zum Besseren – immer subjektiv bewertet und ungleich verteilt. Fortschritt ist für sie ein kontinuierlicher Lern- und Erfahrungsprozess, in dem neue Lösungen alte Probleme ablösen, dadurch aber wiederum neue Probleme entstehen.

Petra Pinzler (2024): Hat das Zukunft oder kann das weg?

Petra Pinzler (2024): Hat das Zukunft oder kann das weg?

13m 13s

Was bedeutet Fortschritt heute?

In Zeiten von Klimakrise, sozialer Spaltung und globaler Unsicherheit ist die Idee des Fortschritts unter Druck geraten. Die Journalistin und Autorin Petra Pinzler fragt in ihrem neusten Buch „Hat das Zukunft oder kann das weg? Der Fortschrittskompass“ nach den Bedingungen für ein gutes Leben für alle – und entwickelt konkrete Vorschläge für eine sozial-ökologische Zukunft.

Wir werfen einen Blick auf zentrale Aussagen des Buches, ordnen sie aus Sicht der Sozialen Demokratie ein und diskutieren: Welche Politik braucht es für echten Fortschritt? Wie muss Gerechtigkeit neu gedacht werden? Welche Rolle spielen Politik und Zivilgesellschaft?

Julia Friedrichs (2024): Crazy Rich

Julia Friedrichs (2024): Crazy Rich

9m 23s

Wie sieht sie eigentlich aus, die geheimnisvolle Welt der deutschen Superreichen? Wer das wissen will, hat es nicht leicht. Es ist schwer über Reichtum in Deutschland zu sprechen: Es fehlt an Daten, die Interviewbereitschaft ist rar, und die Politik begünstigt durch legale Steuerschlupflöcher eine massive Ungleichverteilung von Vermögen. Es sollte daher darum gehen, mehr Transparenz zu schaffen, große Vermögen stärker zu besteuern und politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die soziale Gerechtigkeit und demokratische Teilhabe sichern. Reichtum ist nicht per se das Problem – wohl aber seine unkontrollierte Macht.

Kate Crawford (2024): Atlas der KI

Kate Crawford (2024): Atlas der KI

18m 2s

Künstliche Intelligenz (KI) wird häufig als körperlose, neutrale Technologie dargestellt. Allerdings werden damit ihre tief verwurzelten Verbindungen mit sozialen Ungleichheiten und negativen Umweltauswirkungen verschleiert. KI ist eine extraktive Industrie, die auf Ausbeutung natürlicher Ressourcen, billiger menschlicher Arbeit und massiven Datenmengen basiert – mit drastischen Folgen für Umwelt und Menschenrechte. Hinzu kommen rassistische, sexistische und diskriminierende Verzerrungen, durch die KI-Systeme bestehende Hierarchien und Ungerechtigkeiten verstärken. Es braucht folglich demokratische Kontrolle, ethische Regulierung und mehr Aufmerksamkeit für Fragen globaler Gerechtigkeit im Umgang mit KI.

Hans Rusinek (2023): Work-Survive-Balance

Hans Rusinek (2023): Work-Survive-Balance

18m 21s

Die Krise des Planeten und die Krise der Arbeitswelt sind nicht unabhängig voneinander. Wir haben uns in eine gigantische Beschleunigung hineingearbeitet, die Wohlstand und die Idee der Menschenrechte mit sich brachte, gleichzeitig jedoch den Planeten und unsere Lebensgrundlagen zerstört hat. In der Gegenwart zeichnet sich Arbeit durch verschiedene Praktiken aus, die zur Klimakrise geführt haben und diese weiter vorantreiben. Unsere Wirtschaft funktioniert nach dem Prinzip, die Umwelt abzuwerten und zu konsumieren, als seien die Ressourcen endlos vorhanden. Wir unterwerfen uns dem Diktat einer immer stärker werdenden Beschleunigung und machen alle Arbeit jenseits der Lohnarbeit unsichtbar. Dies führt zu Generationenkonflikten, Vereinzelung...

Sascha Lobo (2023): Die große Vertrauenskrise

Sascha Lobo (2023): Die große Vertrauenskrise

16m 6s

Im Zuge der immer weiter voranschreitenden Globalisierung und Digitalisierung haben sich die Mechanismen der gesamtgesellschaftlichen Vertrauensbildung in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Vor dem Aufkommen des Internets akzeptierten die Bürger_innen die Entscheidungen von Behörden, Parteien, Schulen und Universi-täten und erwarteten im Gegenzug vom Staat eine Politik im Sinne der Mehrheitsge-sellschaft. Dieses „Alte Vertrauen“ basierte auf Gewohnheit, Hierarchie, Stabilität und einer klaren Kommunikation von oben nach unten. Im Internetzeitalter hingegen sind politische Entscheidungen überprüfbar geworden. Im Paradigma des „Neuen Vertrau-ens“ fordern die Bürger_innen von der Regierung Transparenz, mehr Mitbestimmung, gesellschaftliche Kontrollmechanismen, eine Kommunikation auf Augenhöhe sowie rasche Lösungsansätze.

Essenziell sind hierbei...

Jens Kersten, Claudia Neu, Berthold Vogel (2024): Einsamkeit und Ressentiment

Jens Kersten, Claudia Neu, Berthold Vogel (2024): Einsamkeit und Ressentiment

15m 8s

Einsamkeit und Ressentiment sind eng verbundene gesellschaftliche Phänomene, die sozialen Zusammenhalt und die Demokratie gefährden. Einsamkeit führt zu Rückzug und Misstrauen. Ressentiment entsteht aus Gefühlen der Ohnmacht und äußert sich in Schuldzuweisungen sowie gesellschaftlicher Spaltung. Beide verstärken einander: Einsamkeit schwächt das Vertrauen in soziale Beziehungen, Ressentiment untergräbt das Vertrauen in Institutionen. Besonders betroffen sind Jugendliche und strukturschwache Regionen, in denen fehlende soziale Infrastruktur und Umbrüche diese Dynamik verstärken. Es gilt wirksame Gegenstrategien zu entwickeln.

Friederike Otto (2023): Klimaungerechtigkeit

Friederike Otto (2023): Klimaungerechtigkeit

12m 22s

Die Klimakrise wird häufig als externes, natürliches Phänomen begriffen. Dabei ist sie eng mit kapitalistischen, kolonialen, rassistischen und patriarchalen Strukturen verknüpft. Die differenzierte Betrachtung von Extremwetterereignissen in der Zuordnungsforschung zeigt, dass gesellschaftliche Ungleichheiten die Auswirkungen des Klimawandels massiv verschärfen – insbesondere im Globalen Süden, wo Ausbeutung und mangelnde Infrastruktur die Widerstandsfähigkeit mindern. Wir sollten daher soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt der Klimapolitik stellen und marginalisierte Perspektiven stärker einbeziehen.

Maximilian Steinbeis (2024): Die verwundbare Demokratie

Maximilian Steinbeis (2024): Die verwundbare Demokratie

14m 25s

Autoritär-populistische Bewegungen destabilisieren die liberale Demokratie durch schrittweise Unterwanderung der Institutionen. Ihr Werkzeug ist ein Populismus, der zunehmend politische Macht erschleicht. Am Szenario einer autoritär-populistischen Machtübernahme auf Landesebene wird deutlich, wo durch gezielte Blockaden, Besetzungen von Schlüsselpositionen und Manipulation von Medien und Institutionen der Rechtsstaat ausgehöhlt werden könnte. Um diesen Gefahren zu begegnen, muss die Verfassung noch resilienter werden. Vor allem braucht es aber politische Wachsamkeit und eine aktive Zivilgesellschaft.

Anne Applebaum (2024): Die Achse der Autokraten

Anne Applebaum (2024): Die Achse der Autokraten

15m 1s

Die internationale Zusammenarbeit autokratischer Regime wird nicht durch eine gemeinsame Ideologie zusammengehalten, sondern durch komplexe Netzwerke von Korruption, Kontrolle und Propaganda. Länder wie Russland, China und Venezuela unterstützen sich gegenseitig, etwa durch den Austausch von Technologie, Propaganda oder militärischer Hilfe. Die westliche Politik spielt allerdings ebenfalls keine unerhebliche Rolle bei der Schaffung und Stabilisierung dieser autokratischen Netzwerke. Für die Demokratien gilt es gemeinsame Gegenstrategien zu entwickeln, u.a. durch die stärkere Regulierung von sozialen Medien und Maßnahmen gegen Korruption.