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Lea Elsässer (2018): Wessen Stimme zählt?

Lea Elsässer (2018): Wessen Stimme zählt?

17m 13s

Das Gleichheitsversprechen moderner Demokratien geht vom Prinzip aus, dass jede in einer Wahl abgegebene Stimme stets gleich viel wert ist. Tatsächlich ist das Wahlniveau oft niedrig, und über die Jahre hinweg in vielen Ländern gesunken. In der öffentlichen Diskussion wird daher mitunter der Eindruck artikuliert, dass von gewählten Regierungen getroffene Entscheidungen nicht mehr viel mit den politischen Vorstellungen vieler Wähler_innen zu tun haben. Mit der Frage, welche sozialen Interessen politische Entscheidungen tatsächlich beeinflussen, bearbeitet Lea Elsässer eines der zentralen Themen einer Demokratie, die von der Idee der gemeinsamen Entscheidung von Freien und Gleichen getragen wird.

Jan-Werner Müller (2019): Furcht und Freiheit

Jan-Werner Müller (2019): Furcht und Freiheit

20m 23s

Jan-Werner Müllers Kritikpunkte der Entpolitisierung und des falschen Umgangs mit Populismus treffen die soziale Demokratie. Gerechtigkeitsfragen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es gibt viele Formen von erfahrener Furcht und Machtlosigkeit. Dazu zählen soziale Benachteiligung, die Diskriminierung von Geschlechtern, Herkunft und der sexuellen Orientierung, Fluchterfahrungen oder auch der Verlust des Arbeitsplatzes durch technologischen Fortschritt oder ökologische Transformationen. Ziel des Essays von Müller ist die Formulierung eines neuen Liberalismus von unten, der alle Menschen anspricht. Dies wird durch einen Liberalismus der Furcht gewährleistet, der nach den Erfahrungen von Furcht und Unterdrückung von allen Menschen fragt und danach strebt, diese zu überwinden.

Armin Schäfer und Michael Zürn (2021): Die demokratische Regression

Armin Schäfer und Michael Zürn (2021): Die demokratische Regression

19m 2s

Niedrige Wahlbeteiligung, Vertrauensverlust politischer Institutionen, Aufstieg populistischer Parteien und Bewegungen: Die Krisensymptome sind in den westlichen Demokratien ähnlich. Armin Schäfer und Michael Zürn verdichten ihre Analyse des aktuell zu beobachtenden Verlustes an „Qualität der Demokratie“ unter dem Begriff der „demokratischen Regression“. Zu beobachten ist die Tendenz einer „doppelten Entfremdung“ in der Bevölkerung: zum einen die abstrakte Entfremdung der tatsächlichen politischen Prozesse vom demokratischen Ideal; zum anderen eine konkrete Entfremdung von Teilen der Bevölkerung von den demokratischen Institutionen.

Philip Manow (2020): (Ent-)Demokratisierung der Demokratie

Philip Manow (2020): (Ent-)Demokratisierung der Demokratie

20m 10s

Demokratie strebt nach einem Mehr an Gleichheit und Partizipation für alle, braucht aber institutionelle Voraussetzungen wie funktionierende Parteien oder den Nationalstaat. In der Krise ist vielmehr die repräsentative Idee. Populismus ist dabei eher Symptom als Diagnose. Philip Manow plädiert dafür, das Aufkommen des Populismus nicht als eine Krise der Demokratie abzutun, sondern sie als Ergebnis eines Prozesses der Demokratisierung zu verstehen. Demokratien brauchen schon immer ein Gleichgewicht zwischen der Schaffung von Gleichheit und Partizipation und den institutionellen Voraussetzungen demokratischen Regierens in klar abgegrenzten Strukturen wie dem Nationalstaat.

Stephanie Kelton (2020): The Deficit Myth

Stephanie Kelton (2020): The Deficit Myth

16m 1s

Die Modern Monetary Theory (MMT) ist eine neuere Richtung in den Wirtschaftswissenschaften, die Geld, Steuern und Staatsschulden ganz anders interpretiert als klassische oder liberale Theorien. Stephanie Kelton zeigt in ihrem Buch, das in die New York Times Bestseller-Liste aufgenommen wurde, dass Schuldenbremsen Unsinn sind und progressive Politik daran nicht scheitern darf und soll. Obwohl es stark auf die USA fokussiert ist, gelten die meisten Analysen und Empfehlungen auch für andere Länder mit vergleichbarer Wirtschaftsordnung.

Mariana Mazzucato (2021): Mission. Auf dem Weg zu einer neuen Wirtschaft

Mariana Mazzucato (2021): Mission. Auf dem Weg zu einer neuen Wirtschaft

16m 26s

Große technologische und ökonomische Innovationen entstehen durch gesamtgesellschaftliches Handeln, nicht durch einzelne, vermeintlich geniale Erfinder. Eine starre Aufgabenteilung zwischen einem Staat, der maximal durch direkte oder indirekte finanzielle Förderung aktiv wird, und einem ansonsten von weiterer Steuerung unberührt bleibenden Privatsektor, entspricht nicht der Realität. Mariana Mazzucato erläutert, insbesondere am Beispiel des auf das Ziel einer bemannten Reise zum Mond ausgerichteten amerikanischen Apollo-Projekts der 1960er-Jahre, wie staatliches Handeln durch die Orientierung auf „Zukunftsmissionen“ technologische Innovation antreiben und öffentliche und private Akteure für gesellschaftlich definierte Ziele mobilisieren kann.

Julia Friedrichs (2021): Working Class

Julia Friedrichs (2021): Working Class

15m 51s

Julia Friedrichs schildert den Ist-Zustand der gesellschaftlichen Ungleichheit in Deutschland, besonders die Kluft zwischen Kapital und Arbeit. Sie erläutert anschaulich, wie und warum diese Kluft in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen ist. Den Kern des Werks bilden drei Langzeit-Reportagen über Menschen, die teils ohne, teils mit bester Ausbildung trotz intensiver Anstrengung bei Vollzeitarbeit nur knapp über die Runden kommen und kaum Rücklagen für die unvorhersehbaren Lebensereignisse bilden können.

Andreas Reckwitz (2017): Die Gesellschaft der Singularitäten

Andreas Reckwitz (2017): Die Gesellschaft der Singularitäten

22m 22s

Andreas Reckwitz untersucht, wie sich das Streben nach Singularisierung in der spätmodernen Gesellschaft im Strukturwandel von Ökonomie, Arbeitswelt, Technologie, Lebensstilen und Politik wiederfindet, und zeigt auf, welche teils widersprüchlichen gesellschaftlichen Dynamiken freigesetzt werden. Die spätmoderne Gesellschaft erhebt, anders als die Gesellschaften zuvor, das Besondere und Singuläre zum gesellschaftlichen Maßstab. Alles soll individuell, besonders, wertvoll sein; Selbstverwirklichung ist das vorherrschende Ziel. Wem sie gelingen kann und wem eher nicht, und welche gesellschaftlichen Unwuchten dies zeitigt, ist Teil dieser großen Gesellschaftsanalyse.

Andreas Kossert (2020): Flucht – Eine Menschheitsgeschichte

Andreas Kossert (2020): Flucht – Eine Menschheitsgeschichte

17m 48s

Geflüchtete haben ein Gesicht, einen Namen und eine persönliche Geschichte. Der Historiker Andreas Kossert schildert anhand von vielen biographischen Schilderungen ein großes Panorama von Fluchtschicksalen des 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Er macht deutlich, dass Flucht ein schwerer Lebenseinschnitt ist. Das Verlassen der Heimat und die Aufgabe seines bisherigen Lebens; die Ankunft und das Zurechtfinden an einem Ort, an dem man eigentlich gar nicht sein wollte, das ist eine Herausforderung, die ohne Solidarität und das Verständnis für diese Situation seitens der Aufnahmegesellschaften nicht gelingen wird.

Björn Hacker (2018): Weniger Markt, mehr Politik

Björn Hacker (2018): Weniger Markt, mehr Politik

14m 30s

Wie kann Europa gestärkt werden? Für Björn Hacker ist die Antwort klar: Einseitige Marktgläubigkeit und zu wenig Politik haben Europa in die Krise geführt. Die Märkte müssen politisch wieder eingehegt werden. Dazu liefert Hacker eine überzeugende Analyse und konkrete Vorschläge – für neuen Wohlstand und Zukunftsvertrauen.