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Andreas Reckwitz, Hartmut Rosa (2021): Spätmoderne in der Krise

Andreas Reckwitz, Hartmut Rosa (2021): Spätmoderne in der Krise

18m 28s

Die Analyse und Beschreibung der aktuellen Verfasstheit von Gesellschaft sind eine entscheidende Voraussetzung für die Entwicklung von politischen Lösungsansätzen. Wer gestalten will, muss verstehen, was die Gesellschaft um- und antreibt. Im vorliegenden Band machen sich Andreas Reckwitz und Hartmut Rosa daran, die theoretischen Grundannahmen ihrer Gesellschaftsanalyse zu entwickeln und Verbindendes wie auch Trennendes herauszuarbeiten. Aufgabe der Soziologie ist es, an einer umfassenden Gesellschaftstheorie zu arbeiten. Sie muss Strukturmerkmale und Strukturdynamiken von Gesellschaftsformen rekonstruieren und den Zusammenhang von wirtschaftlichem, technologischem, kulturellem, politischem und sozialem Wandel klären. Die konkreten theoretisch-analytischen Ausgangspunkte können dabei unterschiedlich sein. Vor dem Hintergrund zunehmender „Heterogenität und Pluralität...

René Cuperus (2021): 7 Mythen über Europa

René Cuperus (2021): 7 Mythen über Europa

14m 55s

Nach innen wie außen befindet sich die EU in schwerem Fahrwasser. Wie kann der weitere Weg für die Union nach Euro- und Migrationskrise, Brexit und Corona aussehen? Um diese Frage zu beantworten, räumt der niederländische Politikberater René Cuperus zunächst mit sieben zentralen Mythen rund um die Union auf. Sein Fazit: Die europäische Zusammenarbeit braucht mehr Realismus. In einem Plädoyer wirbt er für ein „vorsichtiges Europa“, für mehr Ausgewogenheit zwischen europäischer Integration und nationalstaatlicher Souveränität. Gebraucht wird ein starkes Europa nach außen, ein sanftes nach innen. Cuperus liefert eine Einschätzung der Stärken und Schwächen der EU und fordert: Die europäische Zusammenarbeit...

Geert Mak (2020), Große Erwartungen

Geert Mak (2020), Große Erwartungen

13m 44s

Was ist beim turbulenten Start ins 21. Jahrhundert mit der europäischen Welt geschehen? Von der Euphorie des EU-Beitritts der osteuropäischen Länder über die Finanzkrise von 2008/9 bis zur Flüchtlingskrise von 2015 und dem zunehmenden Rechtspopulismus nimmt der Autor die zeitgenössischen Herausforderungen und Krisen bis zum Beginn der Corona-Pandemie in seinen Blick. Mak liefert Erklärungen für zentrale Anliegen der sozialen Demokratie oder Befürchtungen: etwa für die Gründe des wachsenden Nationalismus und offenen Antisemitismus, für die Folgen neoliberal forcierter ökonomischer und sozialer Schieflagen, für das Ressentiment gegenüber Migration und Geflohenen, aber auch für einen fanatisierten Islamismus. Schließlich, was bedeuten die fragiler werdenden...

Linda Scott (2020): Das weibliche Kapital

Linda Scott (2020): Das weibliche Kapital

10m 31s

Linda Scott will mit ihrem Buch "Das weibliche Kapital" die wissenschaftlichen Grundlagen liefern, um die Debatte zur gesellschaftlichen Ungleichheit um eine feministische Perspektive zu erweitern. Sie zeigt auf, dass es eine geschlechtsneutrale Ökonomie nicht gibt und das eine geschlechtsblinde Wirtschaft nicht nur den Individuen, sondern auch sich selbst schadet. Hierfür prägt sie die Begriffe „Double X-Ökonomie“ und „das weibliche Kapital“, womit sie die wirtschaftliche Rolle der Frauen umschreibt. Empirisch fundiert und mit zahlreichen Fallbeispielen belegt, erklärt Scott, wie Armutsbekämpfung und Gleichstellung zusammengedacht werden können. Die Autorin umreißt verschiedene Facetten der Zusammenhänge von sozialer Gerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit. Aus diesem Grund lässt...

Nicole Mayer-Ahuja und Oliver Nachtwey [Hrsg.](2021): Verkannte Leistungsträger:innen

Nicole Mayer-Ahuja und Oliver Nachtwey [Hrsg.](2021): Verkannte Leistungsträger:innen

15m 29s

Die Pandemie hat sie sichtbar werden lassen – diejenigen, die systemrelevante Arbeit leisten, also in den Bereichen der Sorgearbeit, der Gesundheit, der Versorgung mit Lebensmitteln und Waren, der Hygiene und Mobilität tätig sind. Systemrelevanz ist allerdings nicht automatisch mit akzeptablen Arbeitsbedingungen verknüpft – im Gegenteil: Die Autor_innen machen mit ihren Berichten und Porträts deutlich, dass Beschäftigte in diesen Bereichen großen körperlichen, mentalen und/oder emotionalen Belastungen ausgesetzt sind, finanziell meist schlecht entlohnt werden und ihre Arbeit nur wenig gesellschaftlich anerkannt ist. Daran scheint auch die Pandemie nur wenig zu verändern. Noch verdeckt das ausgeprägte Arbeitsethos und Engagement der „verkannten Leistungsträger:innen“ das...

Carolin Wiedemann (2021): Zart und frei: Vom Sturz des Patriarchats

Carolin Wiedemann (2021): Zart und frei: Vom Sturz des Patriarchats

10m 25s

Bestehende Geschlechter- und Machtverhältnisse wurden historisch aufrechterhalten und bestimmen bis heute unseren Alltag. Carolin Wiedemann zeigt auf, welche Rolle antifeministische und rechtspopulistische Strömungen spielen und wie ein freieres und gleichberechtigtes Zusammenleben in Zukunft aussehen könnte. Gerade in einer Zeit, in der rechtskonservative bis extrem rechte Stimmen die Corona-Pandemie als Chance für eine Retraditionalisierung von Familie und Geschlechterverhältnissen sehen, ist dies eine wichtige Perspektive. Neue Formen des Miteinanders haben das Potenzial, das kategoriale Denken aufzubrechen und somit bisherige Herrschaftsverhältnisse zu überwinden. Die Debatte dreht sich um die Gegenüberstellung vom Kampf gegen Diskriminierung und dem Eintreten für soziale Gerechtigkeit.

Christoph Möllers (2020): Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik

Christoph Möllers (2020): Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik

15m 59s

Die beste Antwort auf multiple politische Krisen der Gegenwart ist eine liberale. Das ist die These Christoph Möllers, der angesichts von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus, Pandemie und Klimakatastrophe den Versuch unternimmt, den politischen Liberalismus zu verteidigen. Christoph Möllers plädiert entschieden gegen eine liberale Politik aus der Mitte heraus – eine Mitte, die Gefahr laufe, das spezifisch Politische zu entpolitisieren. Für die Soziale Demokratie bietet das Buch dahingehend provokante Denkanstöße. Gleiches gilt für die Frage, ob, in welchem Ausmaß und in welcher Form soziale Ungleichheit unter sozialliberalen Vorstellungen vertretbar oder sogar wünschenswert ist. Mit Freiheitsgrade hat Christoph Möllers eine theoretisch dichte Auseinandersetzung...

Malte Thießen (2021): Auf Abstand. Eine Gesellschaftsgeschichte der Coronapandemie

Malte Thießen (2021): Auf Abstand. Eine Gesellschaftsgeschichte der Coronapandemie

17m 19s

Malte Thießen kontrastiert in seinem Buch die sozialen und politischen Folgen der Coronapandemie mit der Geschichte der Seuchen, die Deutschland und die Welt seit dem späten 19. Jahrhundert heimgesucht haben. Er fragt danach, was am Verlauf der gegenwärtigen Pandemie als besonders anzusehen ist, aber auch, welche aus der Seuchengeschichte bekannten typischen Muster zu erkennen sind. Auch wenn sich die Darstellung auf Deutschland konzentriert, wird Gesundheit dabei immer als Weltgesundheit verstanden und Thießen kritisiert zu Recht die politisch wie vermutlich auch epidemiologisch höchst fragwürdigen zwischenzeitlichen Abschottungspraktiken der Bundesrepublik gegenüber dem Ausland und selbst einiger Bundesländer innerhalb Deutschlands. Zugleich wirft das Buch...

Nick Bostrom (2020): Die verwundbare Welt

Nick Bostrom (2020): Die verwundbare Welt

11m 43s

In Anlehnung an Willy Brandts Entspannungspolitik, die sich im Rahmen der Mutual assured Destruction abspielte – einem bedrohlichen Untergangsszenario gemäß Bostroms Überlegungen – ist menschlichen Sicherheit nachzudenken.es aus Sicht der Sozialen Demokratie sinnvoll, über die Erhaltung des Weltfriedens und der menschlichen Sicherheit nachzudenken. Unsere Welt ist verwundbar, es droht sogar potentiell durch die fortschreitende technologische Entwicklung eine vollständige Selbstzerstörung der menschlichen Zivilisation. Nick Bostrom hält es für nicht unwahrscheinlich, dass in Zukunft durch technologische Errungenschaften selbst einzelne Individuen dazu befähigt wären, die gesamte Menschheit auszulöschen. Gleiches gilt sowohl für Staaten, die einen militärtechnologischen Vorsprung errungen hätten, als auch für die...

Michael J. Sandel (2020): Vom Ende des Gemeinwohls

Michael J. Sandel (2020): Vom Ende des Gemeinwohls

18m 4s

Eines der zentralen Versprechen westlich-kapitalistischer Gesellschaften lautet „Aufstieg durch Leistung“. In einer neoliberalen Zuspitzung bedeutet dies konkret, dass „jede oder jeder es schaffen kann“, während eine eher sozialliberale Interpretation auch die gesellschaftlichen Bedingungen mit in den Blick nimmt. Wichtig in dieser Variante sind die Anerkenntnis ungleicher sozialer Startvoraussetzungen und der Anspruch, Chancengleichheit als Voraussetzung für einen tatsächlichen „Aufstieg durch Leistung“ herzustellen. Michael J. Sandel zeigt auf, dass die beiden vermeintlich unterschiedlichen Varianten dieses meritokratischen Prinzips ungewollt doch mehr gemeinsam haben, als sich auf den ersten Blick vermuten lässt.