Geert Mak (2020), Große Erwartungen
Shownotes
Was ist beim turbulenten Start ins 21. Jahrhundert mit der europäischen Welt geschehen? Von der Euphorie des EU-Beitritts der osteuropäischen Länder über die Finanzkrise von 2008/9 bis zur Flüchtlingskrise von 2015 und dem zunehmenden Rechtspopulismus nimmt der Autor die zeitgenössischen Herausforderungen und Krisen bis zum Beginn der Corona-Pandemie in seinen Blick. Mak liefert Erklärungen für zentrale Anliegen der sozialen Demokratie oder Befürchtungen: etwa für die Gründe des wachsenden Nationalismus und offenen Antisemitismus, für die Folgen neoliberal forcierter ökonomischer und sozialer Schieflagen, für das Ressentiment gegenüber Migration und Geflohenen, aber auch für einen fanatisierten Islamismus. Schließlich, was bedeuten die fragiler werdenden Bindungen in der Wertegemeinschaft des Westens und die schwindende Kraft der Weltmacht USA für Europa? Es gelingt ihm, das fragile Wesen Europas als eine Kette von Krisenbewältigungen zu ergründen, es in zahllosen lokalen Beobachtungen und Gesprächen mit Augenzeugen sichtbar und wahrnehmbar zu machen.
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