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Marcel Lewandowsky (2024): Was Populisten wollen

Marcel Lewandowsky (2024): Was Populisten wollen

16m 39s

Erfahrungen von sozialer Ausgrenzung sowie von Abstieg und Statusverlust haben einen großen Einfluss darauf, wie zufrieden Menschen mit der Demokratie sind und wie groß ihr Vertrauen in Politiker und Institutionen ist. Ziel der Politik muss es also sein, in Krisenzeiten ein individuelles und kollektives Gefühl von Sicherheit zu transportieren.

Populisten inszenieren sich als Stimme des Volkes. Trotz ideologischer Unterschiede eint alle populistischen Parteien, Bewegungen und Anführer der Gedanke, dass es so etwas wie das „wahre“ Volk gibt. Rufe wie „Wir sind das Volk“ lassen sich für dieses Denken instrumentalisieren. Zum einen geht es dabei um das Einfordern von Souveränität, also...

Bernie Sanders mit John Nichols (2023): Es ist okay, wütend auf den Kapitalismus zu sein

Bernie Sanders mit John Nichols (2023): Es ist okay, wütend auf den Kapitalismus zu sein

9m 57s

Der ungezügelte Kapitalismus treibt die globale Ungleichheit unaufhaltsam voran. Er untergräbt unsere Demokratie und zerstört unseren Planeten. Es bleibt nur ein Ausweg: Wir müssen dem unmoralischen Prinzip der hemmungslosen Gier endlich ein Ende setzen und die Würde des Menschen ins Zentrum aller gesellschaftlichen Überlegungen rücken. Es gilt anzuerkennen, dass zu den Menschenrechten auch wirtschaftliche Rechte zählen, und eine Gesellschaft zu schaffen, die einen angemessenen Lebensstandard für alle bietet.

Das Buch ist eine Abrechnung mit den Superreichen und ein Wegweiser für die nächste Generation – eine Anleitung, welche Schritte es jetzt braucht, damit alle Menschen in Würde leben können. Das Buch...

Steven Levitsky & Daniel Ziblatt (2024): Die Tyrannei der Minderheit

Steven Levitsky & Daniel Ziblatt (2024): Die Tyrannei der Minderheit

17m 6s

Amerikas Demokratie steht am Abgrund. Die regierenden Parteien sind oft nicht in der Lage, öffentliche Anliegen der Mehrheit der Wähler_innen in Politik umzusetzen. Unter dem Titel Tyrannei der Minderheit zeigen Levitsky und Ziblatt auf, dass diese Proble-me historisch gewachsen und institutionell bedingt sind.

Im Jahr 2016 standen die Vereinigten Staaten von Amerika an der Schwelle zur mul-tiethnischen Demokratie. Sie hätten eine diverse Demokratie mit gleichem Wahlrecht und bürgerlichen Freiheiten für alle werden können. Stattdessen erlebte die amerika-nische Demokratie jedoch einen autoritären Rückschlag von immensem Ausmaß. Do-nald Trump, und mit ihm extremistische Kräfte, gelangten an die Macht. Am 6. Januar 2021...

Steffen Mau (2024): Ungleich vereint

Steffen Mau (2024): Ungleich vereint

15m 34s

Geprägt durch die Erfahrungen in der DDR und die Weichenstellungen in den Wendejahren wird der Osten anders bleiben – ökonomisch und politisch, aber auch mit Blick auf Mentalität und Identität. In Ostdeutschland waren lange eher apolitische, abwartende, teils apathische Haltungen vorherrschend. Unter Bedingungen gesellschaftlichen Stresses kam es jedoch zu einem Politisierungsschub. Menschen mit schwachen Loyalitäten für die etablierten Parteien und das politische System insgesamt wanderten in ein rechtsextremes Gesinnungslager ab. Zukünftig muss es darum gehen, die Gesellschaft enger mit der Politik zu verbinden und Entscheidungs- und Partizipationsmöglichkeiten jenseits der klassischen Parteien zu vergrößern.

Christina Morina (2023): Tausend Aufbrüche

Christina Morina (2023): Tausend Aufbrüche

17m 47s

Aus bislang unerforschten Selbstzeugnissen wie Bürgerbriefen, Petitionen und Flugblättern rekonstruiert die Autorin die Demokratievorstellungen und das Selbstverständnis normaler Bürger_innen in Ost und West seit den 1980er Jahren. Die jüngste deutsche Demokratiegeschichte wird üblicherweise als rein westdeutsche, von 1949 über die Vereinigung bis in die Gegenwart reichende Teilgeschichte erzählt. Die ostdeutsche Gesellschaft wurde 1989 Teil dieser Geschichte, musste die Demokratie aber erst erlernen. Doch diese Lesart wird der Demokratieanspruchsgeschichte der DDR nicht gerecht. Morinas Untersuchung – die mit dem Deutschen Sachbuchpreis 2024 ausgezeichnet wurde – offenbart die Grenzen der westdeutschen Liberalisierung ebenso wie die Vielfalt der ostdeutschen Demokratieaneignungsversuche und liefert so...

Daron Acemoglu, Simon Johnson (2023): Macht und Fortschritt

Daron Acemoglu, Simon Johnson (2023): Macht und Fortschritt

13m 49s

Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen des letzten Jahrtausends sind das Ergebnis der Auseinandersetzung über die Ausrichtung und Nutzung von Technologie. Da der Fokus des Buchs auf Technologie liegt, bezieht sich der Großteil der Untersuchung auf jene Weltregionen, in denen die wichtigsten und folgenreichsten technologischen Veränderungen stattfanden. Unter dem Fokus der Kontrolle über die jeweiligen Technologien, wird der Bogen von der Entwicklung der Landwirtschaft in Westeuropa und China über die industrielle Revolution in Großbritannien und den Vereinigten Staaten bis zum Siegeszug der digitalen Technologien in den Vereinigten Staaten und China geschlagen.

In den Schlusskapiteln werden die sozialpolitischen Implikationen der jüngsten Entwicklungen...

Axel Honneth (2023): Der arbeitende Souverän

Axel Honneth (2023): Der arbeitende Souverän

14m 53s

Wenn der Souverän, also die Bürger_innen, im Kapitalismus so sehr mit Arbeit beschäftigt sind, gehen Zeit und Räume für demokratische politische Prozesse verloren. Dies ist nicht kein bloß quantitatives, sondern auch und primär ein qualitatives Problem. Die gegenwärtigen Arbeitsverhältnisse beanspruchen die Menschen nicht nur übermäßig, vor allem sind sie alles andere als demokratisch organisiert. Dies ist einer der Hauptgründe, warum Menschen die Demokratie und die eigene Diskussions- und Gestaltungsmacht immer weniger erfahren. Nur mit einer Demokratisierung von Wirtschaft und Arbeit kann eine echte Demokratie entstehen.

Christina Clemm (2023): Gegen Frauenhass

Christina Clemm (2023): Gegen Frauenhass

19m 20s

Frauenhass und die daraus resultierende patriarchale Gewalt sind allgegenwärtig. Sie trifft Frauen in der Sprache, im Netz, in der Medizin, im Beruf, in der Familienplanung und in der Altersversorgung.
Frauenhaus ist in der Familie genauso verbreitet wie in der medialen Berichterstattung, in der Kulturindustrie, in den Polizeistationen, im Internet, im öffentlichen Raum und in der Sprache. Ohne viel Fachjargon benennt Clemm patriarchale Strukturen und macht klar, dass es Frauenhass ist, der dieser Gewalt zugrunde liegt. In ihren Forderungen nimmt Clemm alle in die Verantwortung, adressiert aber vor allem Politik und Justiz sowie diejenigen, die von der Ungleichheit im binären Geschlechtersystem...

Jean-Philippe Kindler (2023): Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf

Jean-Philippe Kindler (2023): Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf

13m 19s

Wenn jeder nur an sich denkt, ist an niemanden gedacht. Viele Lebensbereiche sind heute entpolitisiert – ein Effekt neoliberaler, konservativer Leistungsideologie. Dieser neoliberale Glaube an den sozialen Aufstieg durch Leistung ist selbst in linken Kreisen tief verankert. In dieser Logik ist jeder „selbst schuld“, wenn das Leben missrät – so, als gäbe es Chancengleichheit. Mit dieser Erzählung zieht sich die Politik aus der Verantwortung, anstatt allen Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen. Gebraucht werden neue Konzepte jenseits des Kapitalismus für ein gutes Leben für alle.

Kindler hat ein wütendes, in Teilen nachdenkliches Buch verfasst. Es ist ein scharfes Plädoyer gegen...

Eva Menasse (2023): Alles und nichts sagen

Eva Menasse (2023): Alles und nichts sagen

6m 34s

Verliert die liberale Gesellschaft, den Boden auf dem sie steht? Die globale Digitalisierung hat weitreichende Auswirkungen auf unser Zusammenleben. Unter anderem hat die digitale Massenkommunikation maßgeblich zur Polarisierung der Gesellschaft beigetragen. Eine der problematischsten Phänomene ist dabei die Beschleunigung, die auch bewusst verlangsamte Strukturen wie politische Institutionen betrifft. Auch hat die digitale Massenkommunikation den Boden für Wissenschaftsskepsis und Irrationalität bereitet, die sich während der Corona-Pandemie stark ausbreiteten