Maak Flatten (2021): Scharnierzeit der Entspannungspolitik

Shownotes

Der Außenminister Willy Brandt wird charakterisiert als beharrlicher Kämpfer für die von ihm maßgeblich geprägten fortschrittlichen Ideale der Sozialen Demokratie im dritten Drittel des 20. Jahrhunderts. Als realistischer Visionär scheut er dabei weder pragmatische Lösungen noch schmerzhafte Kompromisse oder Konflikte, ob innen- oder außenpolitisch, ob mit dem politischen Gegner oder auch innerparteilich. Gemeinsam mit Egon Bahr entwickelt und vervollständigt er die Idee des „Wandels durch Annäherung“. Maak Flatten rückt die Jahre 1966 bis 1969 in den Mittelpunkt, in denen Willy Brandt Außenminister der Großen Koalition war und die in der öffentlichen Wahrnehmung und wissenschaftlichen Betrachtung zumeist von Brandts nachfolgender Kanzlerschaft überstrahlt werden. Es bestätigt das Bild eines energischen, gestaltungsmächtigen Außenministers mit starkem eigenen Profil, dessen Möglichkeiten allerdings durch einen immer wieder in seinen Zuständigkeitsbereich hineinregierenden Bundeskanzler Kiesinger stark eingeschränkt wurden. Viele Ideen und Konzepte des Außenministers Brandt konnten erst vom Bundeskanzler Brandt umgesetzt werden. Gleichwohl gelangen wichtige Weichenstellungen, trotz des teils erbitterten Widerstands des Koalitionspartners, vor allem in der Deutschland- und Ostpolitik.

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