Anne Case, Angus Deaton (2022): Tod aus Verzweiflung
Shownotes
Der Blick auf den Zustand der USA zeigt, dass Kapitalismus nicht zwingend mehr Wohlstand für alle bedeuten muss. In den USA nehmen nicht nur Ungleichheit und Armut zu. Trotz wirtschaftlichen Wachstums fällt seit einigen Jahren die Lebenserwartung, während sie in anderen Industrienationen weiter steigt. Hohe Selbstmordraten, der Missbrauch von Medikamenten, Alkohol und Drogen sowie körperliche und seelische Probleme führten zu einer Vielzahl von Toden aus Verzweiflung. Case und Deaton räumen auf mit den einfachen Erklärungen für die negativen Auswirkungen von Kapitalismus und richten den Blick auf das Wesentliche. Tode aus Verzweiflung stellen dabei den traurigen Höhepunkt der Entwicklung dar, die ein selbstzerstörerischer Wettbewerb am Arbeitsmarkt, globale Verlagerungen von Unternehmen oder Lobbymacht in der öffentlichen Gesundheitsversorgung verursachen. Armut und Verteilungsgerechtigkeit sind nicht die Ursachen, sondern ebenfalls Auswirkungen dieser Fehlentwicklungen im Wirtschaftssystem.
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