Aladin El-Mafaalani, Sebastian Kurtenbach & Klaus Peter Strohmeier (2025): Kinder
Shownotes
Kinder werden in der alternden Gesellschaft zunehmend zu einer superdiversen Minderheit – ohne ausreichenden Schutz und politische Repräsentation. Während Milliarden in die Rente fließen, ist das Bildungssystem chronisch unterfinanziert, was die Chancenungleichheit in der Gesellschaft weiter verstärkt. Es braucht jedoch nicht nur mehr Investitionen, sondern auch einen grundlegenden Kulturwandel: Kitas und Schulen müssen Kinder individuell fördern und ihre emotionalen Bedürfnisse ernst nehmen. Es braucht zudem mehr Räume und Anreize für stabile Bindungen zwischen Kindern und Erwachsenen.
Transkript anzeigen
00:00:04: Eine Buchessenz, die Friedrich Ebert-Stiftung.
00:00:08: Kinder, Minderheit ohne Schutz.
00:00:12: Aufwachsen in der alternden Gesellschaft.
00:00:15: Von Aladin Elmafer Alani, Sebastian Kurtenbach und Klaus Peter Strohmeyer erschienen im Kiepenheuer-und-Witsch-Verlag Köln.
00:00:26: Kurz gefasst und eingeordnet von Carsten Schwebe.
00:00:31: Buchessenz, Kernaussagen.
00:00:35: Kinder sind eine superdiverse Minderheit.
00:00:39: Damit sie sich verwirklichen können, braucht unser Bildungssystem nicht nur mehr Geld, sondern eine grundlegende Reform.
00:00:46: Kitas und Schulen müssen Familien bei der Erziehungsarbeit entlasten und alle Kinder nach ihren individuellen Hintergründen und Bedürfnissen fördern.
00:00:55: Starke Bindungen zu Erwachsenen bieten eine große Chance für Kinder, nicht nur in der Schule, sondern auch in der Nachbarschaft und mit Blick auf die Großeltern.
00:01:05: Bund, Länder und Kommunen müssen dafür mehr Anreize und Räume schaffen.
00:01:12: Einordnung aus Sicht der sozialen Demokratie.
00:01:16: Die anstehenden Investitionen in das Bildungssystem sollten progressive Parteien mit einer Wende in der Bildungspolitik verbinden.
00:01:24: Umfassende Reformen bezüglich der Finanzierung und Organisation von Kitas und Schulen, inklusive der Überwindung des drei gliedrigen Schulsystems, sind erforderlich, um ein kindgerechtes Bildungssystem zu schaffen.
00:01:37: Das Kinder stärkt und damit hilft, die großen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen.
00:01:45: Buchautoren Aladin Elmafa Alani ist Professor für Migrations- und Bildungssoziologie an der TU Dortmund.
00:01:53: Sebastian Kurtenbach ist Professor für Politikwissenschaft an der Fachhochschule Münster.
00:01:59: Klaus Peter Strohmeyer ist emeritierter Professor für Soziologie an der Ruhe-Universität Bochum.
00:02:07: Boch-Inhalt.
00:02:10: Eine der wesentlichen Herausforderungen, vor denen die deutsche Gesellschaft steht, ist die demografische Entwicklung.
00:02:16: In den kommenden Jahren werden die geburtenstarken Boomer-Jahrgänge in den Ruhe standgehen und dabei eine nie dagewesene Lücke in den deutschen Arbeitsmarkt reißen.
00:02:26: Die durch den geburten Rückgang hervorgerufene Schieflage wurde dabei durch die Migration der letzten Jahrzehnte nur zum Teil kompensiert.
00:02:34: Die statistische Hauptursache für die alternde Gesellschaft ist dabei allerdings nicht die Zunahme kinderloser Paare, sondern der Rückgang kinderreicher Familien.
00:02:44: Die Folge ist, dass Kinder immer mehr zu einer Minderheit werden.
00:02:49: Die Demografie wirkt sich auch auf die Demokratie aus.
00:02:52: So waren bei den Wahlen im Jahr twenty-einundzwanzig nur vierzehn Prozent der Wahlberechtigten unter dreißig, während über die Hälfte älter waren als dreieundfünfzig, tendenzsteigend.
00:03:05: Das Absenken des Wahlalters auf sechzehn Jahre würde diesem Effekt nur wenig entgegenwirken.
00:03:11: Hinzu kommt, dass viele Eltern von Kindern aufgrund ihres Migrationshintergrund gar nicht wahlberechtigt sind, was die Repräsentation der Interessen von Kindern in der Demokratie weiter erschwert.
00:03:23: Die Alterung der Gesellschaft führt auch zu einer Schieflage im Sozialstaat.
00:03:27: Während jeder vierte Euro des Bundeshaushalts im Jahr ist das Bildungssystem unterfinanziert und das Armutsrisiko von Kindern besonders hoch.
00:03:44: Es fehlen Kita-Plätze, Lehrkräfte und eine gute Infrastruktur für junge Menschen.
00:03:50: Den könnte durch längere Arbeitszeiten beziehungsweise einen späteren Renten eintritt, Steuererhöhungen oder eine gerechtere Gestaltung des gesetzlichen Rentensystems entgegengewirkt werden.
00:04:01: Doch all das erscheint in einer Demokratie in der Rentnerinnen und Rentner zunehmend die Mehrheitstellen kaum durchsetzbar.
00:04:10: Die prekäre Situation von Kindern diskutierte die Soziologie bereits als Problem der Moderne.
00:04:16: Kinder werden in der modernen Gesellschaft lediglich als Teil der Familie mitgedacht, vor allem als ihr Produkt, das das Bildungssystem dann für den Arbeitsmarkt vorbereitet und damit zugleich die arbeitenden Eltern entlastet.
00:04:30: Nur in der Familie finden Kinder einen sozialen Ort der Interaktion, während das Schulsystem als pädagogische Sonderumwelt klare eigene Ziele verfolgt.
00:04:41: Kennzeichnend ist dabei nicht eine bewusste Diskriminierung von Kindern, sondern vielmehr die Ignoranz bezüglich ihrer Probleme und Bedürfnisse.
00:04:51: Die moderne Gesellschaft ist individualisiert und funktional differenziert.
00:04:56: Deshalb werden Kinder zum Hindernis im Lebenslauf und Menschen, die sich für Kinder entscheiden, zu einer Minderheit familienbehinderte Erwachsener.
00:05:04: Für ihre Eltern stellen Kinder ein alltägliches Handicap in einer funktional differenzierten, strukturell rücksichtslosen Welt da, in der es weder Orte noch Zeit für Kinder gibt.
00:05:17: Dabei finden die wichtigsten ersten Sozialisierungserfahrungen von Kindern im Nahraum von Familie, Freunden und Nachbarschaft statt.
00:05:25: Dort entwickeln sie die Fähigkeiten, mit denen sie den Alltag mit eigenen Handlungsorientierungen und Werthaltungen in der Welt zwischen menschlicher Beziehungen bewältigen können, was gerade auch mit Blick auf Kita, Schule und Ausbildung wichtig ist.
00:05:40: Familien fehlt aber mehr und mehr die Zeit und die Erfahrung, um Kindern die elementaren Fähigkeiten des Zusammenlebens zu vermitteln.
00:05:48: Da angesichts des Arbeitskräftemangels und der zunehmenden Individualisierung ein Weg zurück in die Vergangenheit unrealistisch scheint, bleiben nur Kitas und Schulen, um mehr Verantwortung für die Kinder zu übernehmen.
00:06:02: Doch Kitas und Schulen stehen mehr denn je wegen unklarer Finanzierung fehlender Fachkräfte und durch die Vielfalt der Kinder und ihrer Bedürfnisse unter Druck.
00:06:13: Kinder als superdiverse Minderheit in der alternden Gesellschaft.
00:06:19: Kinder sind in unserer Gesellschaft nicht nur eine demografische Minderheit, sondern auch die mit Abstand diverseste Altersgruppe.
00:06:27: Während die Baby Boomer eine besonders homogene Gruppe darstellen, sind spätere Generationen in Folge der Migration wesentlich diverser.
00:06:35: Eine syrische Herkunft zum Beispiel kann bedeuten, dass sich die Person ethnisch als arabisch, kurdisch, armenisch, türkmenisch, cerkessisch, arameisch oder palästinensisch sieht.
00:06:47: Die Religionszugehörigkeit ist nicht weniger divers.
00:06:51: In Syrien sind unter anderem die Konfessionen sunnitisch, alevitisch, schiitisch, drusisch sowie syrisch-orthodox, melkitisch oder griechisch-katholisch verbreitet.
00:07:03: Darüber hinaus handelt es sich um eine mehrsprachige Gesellschaft, in der neben Arabisch auch Kurdisch, Arameisch, Turkmenisch und Cerkessisch gesprochen wird.
00:07:14: Die große Vielfalt in Deutschlands Klassenzimmern übersteigt mittlerweile die Diversität in multinationalen Unternehmen bei Weitem.
00:07:22: Statistisch gesehen haben in einer westdeutschen Großstadt Grundschule seventy-fünf Prozent der Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund, wobei über fünfzig Länder und dreiundzwanzig Sprachen vorkommen.
00:07:34: Diese Superdiversität wird durch die Vielfalt verschiedener Familienmodelle verstärkt.
00:07:40: Die ungleiche Verteilung von Wohlstand sorgt zudem für einen hohen Anteil armutsbetroffener Kinder, der aktuell bei etwa zwanzig Prozent liegt.
00:07:50: Ob Kinder jenseits der Familie unterstützende Bezugspersonen finden können, hängt stark von der Nachbarschaft ab.
00:07:57: Hier gibt es zwischen dem weiterhin sehr homogenen ländlichen Raum und den durchmischten städtischen Quartieren große Unterschiede.
00:08:05: Auch Alltagsräume unterscheiden sich stark darin, wie Kitas und Schulen ausgestattet sind und ob es Vereine, Spielplätze oder andere Treffpunkte für die junge Generation gibt.
00:08:15: Das gilt für die Frage, ob Kinder unterstützende Bezugspersonen jenseits der Familie finden können oder nicht.
00:08:23: Die deutsche Gesellschaft lässt sich als Klassengesellschaft beschreiben, aber auch als kulturell und durch Migration fragmentierte Gesellschaft.
00:08:31: Eine kindgerechte Politik muss sich dieser Komplexität stellen, um die junge Generation in die Lage zu versetzen, den hohen Anteil der Älteren zu bewältigen.
00:08:42: Der Wohnungsmarkt verdeutlicht die Problemkomplexität.
00:08:46: Für viele Familien gibt es in Ballungsräumen immer weniger bezahlbaren Wohnraum.
00:08:50: Wer es sich leisten kann, sieht in Neubaugebiete mit Einfamilienhäusern, die zwar von Familien und Mittelschicht geprägt sind, aber nur wenige generationsübergreifende Kontakte bieten.
00:09:01: Wenn dann die Kinder im erwachsenen Alter wegziehen, entsteht ein Großelterngebiet, in das jedoch wegen des fehlenden Wohnraums keine jungen Familien ziehen.
00:09:10: Reine Familienquartiere sind keine nachhaltige Lösung für eine generationengerechte Stadt- und Quartiersentwicklung, sondern eine Sonderumwelt für sich mit eigenen Problemen.
00:09:23: Kindheiten in der Stadt sind hingegenräumlich immer häufiger mit verfestigter Armut verbunden, in denen es kaum Räume für Freizeitangebote gibt.
00:09:33: Doch auch auf dem Land verfestigt sich Armut in Siedlungen mit Wohnhäusern, die oftmals schlechter an den Nahverkehr angebunden sind und wo sich viele kein Auto leisten können.
00:09:43: Zwar gibt es das stadtplanerische Ideal der sozialen Durchmischung.
00:09:47: Doch in der Realität leben ähnliche Haushalte meist Tür an Tür, was nachbarschaftliche Beziehungen verengt.
00:09:54: Gerade Kinder aus Hochhaussiedlungen mit hohen Armutsquoten und wenig kindgerechten Aktivitäten sind besonders stark benachteiligt.
00:10:04: Was besser werden muss in Kitas und Schulen.
00:10:08: Für die Entwicklung einer kindgerechten Politik für die superdiverse junge Generation müssen die konkreten Bedürfnisse von Kindern in den Blick genommen werden.
00:10:18: Aus der Entwicklungspsychologie weiß man, dass jedes Kind mindestens eine erwachsene Bezugsperson mit starker persönlicher Bindung und ernsthaftem Interesse an einem Wohlergehen braucht.
00:10:30: Die Erfahrung dazu zu gehören, angenommen und anerkann zu werden und über sichere soziale Bindungen zu verfügen, ist für die Potenzialentwicklung von Kindern zentral.
00:10:41: Sie an der Lösung echter Probleme im wirklichen Leben zu beteiligen und sie so die Erfahrung machen zu lassen, dass sie etwas für sich selbst und die Gemeinschaft leisten und dafür anerkannt werden, ist für ihre Entwicklung wichtig.
00:10:55: Benachteiligungen durch Armut oder problematische Quartiere können durch positive Erfahrungen mit Lehrkräften und Mitschülerinnen und Mitschülern prinzipiell zwar ausgeglichen werden.
00:11:06: Wie Studien zeigen, gibt es diesbezüglich aber noch an vielen Schulen erhebliches Verbesserungspotenzial.
00:11:13: Kitas und Schulen dürfen sich nicht länger nur als Familien ergänzende Akteure begreifen.
00:11:18: In einer funktional differenzierten Gesellschaft ersetzen sie die Familie zum Teil und müssen daher auch die emotionalen Bedürfnisse der Kinder in den Blick nehmen.
00:11:29: Kinder dort abholen, wo sie stehen.
00:11:31: Dieser Leitsatz ist einfach formuliert, doch schwer umzusetzen.
00:11:36: Man muss herausfinden, wo das Kind in seiner Besonderheit steht, aber auch, wo die pädagogische Fachkraft mit ihren Vorstellungen und Kompetenzen steht.
00:11:45: Sind die Fachkräfte sensibilisiert für die mehrdimensionale Heterogenität der Kinder?
00:11:51: Inwiefern müssen sie ihr Rollenverständnis zu Gunsten einer stärkeren Bindung hinterfragen?
00:11:57: Darauf aufbauend kann dann an einer Strategie für das Kind gearbeitet werden, mit der es die Mindeststandards an Fähigkeiten und Kompetenzen erreichen kann.
00:12:08: Dabei muss koordiniert gearbeitet werden.
00:12:10: Vereine und Jugendhäuser müssen ebenso in die Strategie einbezogen werden, wie Bildungsinstitutionen, wie Kitas und Schulen.
00:12:18: Außerdem müssen sich alle Einrichtungen mit den Familien abstimmen.
00:12:22: Solche multifunktionalen Institutionen bedürfen eines Kulturwandels, der jedoch ohne deutlich höhere Ausgaben im Bildungssystem nicht zu realisieren ist.
00:12:35: Gemeinschaft in Sozialräumen und zwischen den Generationen schaffen.
00:12:40: Neben Familie und Freundschaft ist die Nachbarschaft eine wichtige Quelle von Gemeinschaftserfahrungen für Kinder.
00:12:46: Sie ist eine solidare Serva, wenn man in Not gerät und in ihr bekommt man trotz aller Distanz viel über das Leben anderer Menschen mit.
00:12:56: Nicht zuletzt ist Nachbarschaft eine wichtige Informationsquelle für die Gemeinschaft vor Ort.
00:13:01: Kinder lernen in der Nachbarschaft den Umgang mit Menschen außerhalb von Familie und Schule sowie den Umgang mit Konflikten.
00:13:08: Lokale Organisationen, Vereine oder Projekte können Nachbarschaft und damit ein sich gegenseitig entlastendes Miteinander stärken.
00:13:17: In ärmeren städtischen Gebieten sind diese jedoch eher selten.
00:13:21: Dort könnten Schulen als Raum für nachbarschaftliche Initiativen genutzt werden.
00:13:27: Beispielsweise könnten sie Sportstätten für Vereine oder Räume für Initiativen aus der Nachbarschaft anbieten.
00:13:34: Daran könnten auch Stadtteil-Mensen angeschlossen werden, die nicht nur für Kinder offen sind.
00:13:40: Zudem könnte die gerade in den Ruhestand gehende Boomer-Generation für die Kinder aktiv werden.
00:13:45: Großeltern sind fitter denn je und können für Kinder wichtige emotionale Stabilitätsanker sein.
00:13:52: Gemeinsames Zusammenleben und gegenseitiges Lernen hilft dabei nicht nur den Kindern, sondern auch den Großeltern, nämlich dort, wo sie wegen des Alters früher oder später auch Unterstützung benötigen.
00:14:04: Aber auch jenseits der Großeltern-Beziehung sollten nicht nur, aber gerade für die älteren Anreize und Vergünstigungen für das Ehrenamt geschaffen werden.
00:14:16: Buch Wotum.
00:14:18: Das Buch bietet eine wichtige Perspektive auf die verschiedenen Problemlagen von Kindern als einer superdiversen Minderheit in unserer Gesellschaft.
00:14:27: Es untermauert dabei nicht nur die Forderung nach Investitionen in die marode Bildungsinfrastruktur, sondern macht deutlich, dass es einen Strategiewechsel in der Bildungspolitik braucht.
00:14:38: Es gilt anzuerkennen, dass Familien über das Schulsystem qualitativ und quantitativ entlastet werden müssen, da sie nicht mehr alles alleine leisten können, wenn die Anforderungen an Qualifikationen steigen oder wirtschaftliche Probleme zunehmen.
00:14:55: Wie die Autoren herausarbeiten, sind dabei die Verhältnisse umzukehren.
00:14:59: Die Frage ist nicht, was Familien und Kinder für den Bildungserfolg in Kita und Schule mitbringen müssen, sondern welche Voraussetzungen an diesen Bildungsinstitutionen geschaffen werden müssen, damit sie Bildungserfolg für alle generieren können, unabhängig vom individuellen familiären und ökonomischen Hintergrund.
00:15:19: Positiver vorzuheben ist weiter, dass das Buch im Gegensatz zu vielen anderen Sachbüchern viele konkrete Handlungsvorschläge für Politik und Gesellschaft, aber auch für den privaten Raum enthält.
00:15:31: Deren Umsetzung wird aber schwierig.
00:15:33: Angesichts der demografischen Dynamik durch Geburtenrückgänge und Migration ist die Stärkung des Bildungssystems unverzichtbar.
00:15:41: Ein familienentlastendes und kinderstärkendes Bildungssystem könnte dabei auch einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen ihren Kinderwunsch realisieren.
00:15:53: Stärker in den Blick genommen werden sollen, hätte die Problematik des dreigliedrigen Schulsystems, das den Zielen der im Buch beschriebenen Bildungspolitik diametral entgegen steht.
00:16:04: Denn wenn man Kinder ernsthaft nach ihren komplexen Bedürfnissen fördern möchte, dann müssen auch die komplexen Fähigkeits- und Interessenprofile der Kinder anerkannt werden.
00:16:14: Wer in Sprachen gut ist, aber in Mathematik Probleme hat, darf nicht auf eine andere Schulform aussortiert werden.
00:16:21: Außerdem bietet eine Schule für alle viel größere Möglichkeiten der Begegnung und Erfahrung von Diversität jenseits von individuellen Bildungshintergründen, was den Zusammenhalt innerhalb der jüngeren Generation und der Gesellschaft im Allgemeinen stärkt.
00:16:37: Angesichts dieser Erkenntnis sollten progressive Parteien Mut zu einer umfassenden Schulreform zeigen, zumal sich mit dem Sondervermögen für Investitionen finanzielle Spielräume ergeben und Deutschland sich als eines der letzten entwickelten Länder ein fragmentierendes Bildungssystem leistet.
Neuer Kommentar